Lexy & July heben ab
In Halle 3514 im Werksteil Hürth schwebt eine Lok. Was bei erster, flüchtiger Betrachtung wie ein Trick der Ehrlich Brothers erscheint, entpuppt sich als Inbetriebnahme der neuen Hebebockanlage in der Lokwerkstatt. Der „Zauberer“ vor Ort ist Steffen Weinert. Für das Bereitmachen der Hebevorrichtung braucht der gelernte Schienenfahrzeugschlosser etwa drei bis vier Stunden – kein Trick also, sondern ein gutes Stück Arbeit.
OBEN
Die vier Elemente der neuen Hebebockanlage stemmen gemeinsam 80 Tonnen und liegen damit deutlich über der Tragkraft der bereits vorhandenen Anlage, die ein Gesamtgewicht von 64 Tonnen anheben und absenken kann. Grund für den Neuerwerb sind die Schwergewichte Lexy und July. Die beiden Rangierloks sind die jüngsten Neuzugänge im eisenbahntechnischen Fuhrpark von YNCORIS aus dem Dezember 2021. „Planmäßig wird bei den Loks alle acht Jahre die Hauptuntersuchung durchgeführt. Spätestens dann hätten wir die neue Hebebockanlage gebraucht“, erklärt Weinert. Auch bei Reparaturen, wie zum Beispiel an der Achse oder an den Bremsen, müssen die Loks angehoben werden. Die neue Anlage garantiert dann Handlungsfähigkeit.
UNTEN
Schrauben unter einer tonnenschweren Lok, die von vier Elementen einer Hebebockanlage bewegt und getragen wird? Da braucht es schon Vertrauen in die Technik. Weinert sagt: „Die Elemente funktionieren mechanisch und nicht hydraulisch. Das ist der Sicherheit geschuldet. Außerdem sind die Steuerungen solcher Vorrichtungen auf die Gegebenheiten ausgerichtet. In diesem Falle ist das relativ einfach, da in der Regel nur ich in der Halle arbeite. Aber ein Signal warnt auch hier, wenn die Anlage in Betrieb ist.“ Alles keine Zauberei, Weinert sieht’s sachlich. Ein Gruß, dann macht er sich bereit, wieder in die Lokgrube zu steigen. Gleich zwei Triebfahrzeuge warten auf Reparatur und Wartung.