Mit 440 PS und einer Donnerbüchse in den Chemiepark Knapsack
Befahren wurden Güterbahnen in Köln, Brühl, Hürth-Knapsack und Wesseling. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Befahrung der Bahnstrecke der „Schwarze Bahn“ zwischen Hürth und Knapsack. Diese Strecke der „Schwarze Bahn“ war in den Aufbaujahren des Knapsacker Hügels die einzige Möglichkeit, die vielen benötigten Mitarbeiter von Köln-Sülz nach Knapsack zu bringen. Jedoch sind die Zeiten dieser nostalgischen Erinnerung seit vielen Jahrzehnten Geschichte.
Jörg Seidel, vom Rheinischen Industriebahnmuseum nahm Kontakt auf zu Marcel Schäfer, Eisenbahnbetriebsleiter bei YNCORIS, um eine Durchfahrtserlaubnis für den historischen Zug zu erhalten. Nach entsprechenden sicherheitstechnischen Absprachen mit der Standortsicherheit und dem Werkschutz der YNCORIS wurde die „grüne Kelle“ gehoben und die Fahrt konnte losgehen.
Mit einer dreiachsigen DH440C mit 440 PS, 1956 von Henschel gebaut, sowie einer roten V60 von Krupp aus 1959, setzte sich der Zug mit den Passagieren in einer „Donnerbüchse“ und einem „Silberling“ von Wesseling in Richtung Chemiepark in Bewegung. Der mitgeführte grüne Personenwagen, die „Donnerbüchse“, wurde 1928 für die damalige Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) gebaut. Hier saß man in der „Holzklasse“, also auf Holzbänken. Mit Wagen dieser Bauart fuhr bis 1968 die „Schwarze Bahn“ und beförderte die Mitarbeitenden von Köln nach Knapsack und zurück. Etwas komfortabler zeigte sich dagegen der ebenfalls angehängte „Silberling“. Dieser wurde 1963 im Ausbesserungswerk Hannover von der Deutschen Bundesbahn gebaut. Hier saß man weicher auf rotem Kunstleder.
In gemütlichem Tempo fuhr der Zug über die Hürther Gleisanlagen im Chemiepark Knapsack. Hier konnten die Mitfahrenden nicht nur einen Blick in den Chemiepark werfen, der ihnen sachkundig erläutert wurde, sondern vor allem bot man ihnen als kleinen Leckerbissen einen Blick auf die Loks der YNCORIS. Damit keine Industrieanlagen fotografiert werden konnten, standen die vier verschiedenen Loks am Rand des Chemiepark-Geländes.
Nach einem Abstecher auf Knapsacker Gleisgebiet ging es wieder zurück nach Wesseling.
Dass die Fahrt durch den Chemiepark Knapsack diesmal ein ganz besonderes Erlebnis für die Eisenbahnfreunde wurde, ist neben Marcel Schäfer auch seinen Teamkollegen Sascha Bausen und Alexander Kievelitz zu verdanken.