Nachbarschaftsdialog gemeinsam neu denken
Zuhören, Fragen stellen und voneinander lernen. So lautet die Erfolgsformel für jeden Dialog. Beim letzten Nachbarschaftsdialog überraschte YNCORIS mit einem neuen Kommunikationskonzept, um aus Beobachtern aktive Mitstreiter zu machen.
Der Chemiestandort Knapsack als Impulsgeber für die Hürther Wirtschaft erlebt gerade eine der größten Veränderungen seit Jahrzehnten. Mit dem geplanten Bau einer Recycling- und Sortieranlage für Kunststoffreste wird die Vision einer Kreislaufwirtschaft in der Chemie Wirklichkeit.
Laut dem BUND fallen jährlich 6,3 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle in Deutschland an. Davon allein 5,4 Mio. Tonnen von privaten und gewerblichen Endverbrauchern. Pro Kopf produziert jeder von uns ca. 76 Kilogramm Müll. Bislang wird ein Großteil davon verbrannt. Mit der zukünftigen Hightech-Anlage soll eine erheblich höhere Recyclingquote erzielt werden. Wertvolle Rohstoffe werden so zurückgewonnen, was der Natur zugutekommt.
Grund genug, um auch die Standortkommunikation in Knapsack-Hürth nachhaltig anzupassen. Statt sich nur passiv über die Erweiterung des Chemieparks zu informieren, sollen die Anwohner für das Recycling von Kunststoffabfällen sensibilisiert werden. So können sie die Transformation des Standortes aktiv unterstützen.
80 Prozent aller menschlichen Entscheidungen haben einen räumlichen Bezug. Wo also soll die neue Anlage genau hinkommen? Aus organisatorischen Gründen hätte eine Busfahrt zum neuen Betriebsgelände Hürth- Süd den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung gesprengt. Um dennoch allen Teilnehmern einen realistischen, räumlichen Eindruck von dem Projekt zu geben, produzierte YNCORIS einen Film. Mit Leonie Sengelmann als Sprecherin und Influencerin sowie den Drohnenaufnahmen von Ralf Baumgarten und Jaco & Marvin Beydemüller als Kamerateam wurden auch in der filmischen Standortkommunikation neue Wege beschritten.
Eine zeitliche Challenge stellte die Idee von Thomas Kuhlow dar, den Wandel in Form einer begleitenden Ausstellung abzubilden. Dafür designte Carolin Wanner ein Dutzend Plakatmotive. Die Recherche nach passenden historischen Aufnahmen aus mehr als 100 Jahren Chemieparkgeschichte und deren Vergleich mit Analogien aus der Gegenwart erforderten viel Geduld bei Redaktion und Design. Einige Besucher des Nachbarschaftsdialoges konnten später hierzu Anekdoten aus ihrer eigenen Familiengeschichte erzählen.