23. Dezember 2024

Oh Tannenbaum

Wie die Weihnachtsbäume nach Knapsack kommen.

Alle Jahre wieder … werden pünktlich kurz vor dem ersten Advent im Chemiepark Knapsack die Weihnachtsbäume aufgestellt. Insgesamt 19 Exemplare verteilen sich auf die beiden Werksteile. Je ein stattlicher Sieben-Meter-Baum steht vor dem Feierabendhaus sowie vor den Toren in Knapsack und Hürth. Die anderen Bäume messen immerhin zweieinhalb Meter. Bruno Küpper ist seit 2017 verantwortlich für die Grünanlagen im Chemiepark – und damit auch für die Weihnachtsbäume. Er arbeitet mit einem eingespielten Team zusammen, damit alles rechtzeitig fertig wird. Denn ein Advent ohne Weihnachtsbäume im Werk? Das kann sich hier niemand vorstellen.

Insbesondere der Baum in der Hauptverwaltung muss – keine Frage – zum ersten Advent stattlich geschmückt im Treppenhaus stehen. „Einmal, vor Jahren, haben wir ein kleineres Exemplar ausgewählt, weil das Aufstellen eines großen Weihnachtsbaums im engen Treppenhausbereich der Hauptverwaltung sehr aufwendig ist und viel ‚Manpower’ bedarf“, erzählt Küpper. „Das Echo war jedoch einhellig: ‚Das ist kein Baum, der der Hauptverwaltung entspricht!’“ Auch in diesem Jahr besitzt er daher wieder die gewohnte beeindruckende Größe.

Frisch aus der Eifel

Anfang November bestellt Küpper die Tannen bei Hubertus Mermi. Der Gartenbauexperte kümmert sich um die Grünflächen im Chemiepark und organisiert seit mehr als 30 Jahren die Weihnachtsbäume. Früher hat er sie beim Forstamt in der Nähe persönlich geschlagen, doch dort gibt es kaum noch Auswahl. Seit einiger Zeit kommen die Bäume daher von einem Familienunternehmen aus Nettersheim. „Sie liefern uns zuverlässig immer sehr schöne Nordmanntannen“, sagt Mermi.

Ankunft mit dem Laster

Erst etwa eine Woche vor dem ersten Advent werden die Weihnachtsbäume geschlagen und dann direkt zum Chemiepark transportiert. Hier nimmt Mermi sie in Empfang. Die großen Exemplare fahren sie sofort an Ort und Stelle, den Rest packt Mermi bei sich im Betrieb aus und sortiert: „Die schönsten und schlanken Tannen kommen in die Betriebsgastro-nomie und ins Feierabendhaus.“

Vorarbeit

Der riesige Baum in der Hauptverwaltung birgt aufgrund seiner Größe eine gewisse Brandlast, gerade, wenn Weihnachten näher rückt und die Zweige trockener werden. Deshalb wird er von Mermi kurz vor dem Aufstellen mehrmals mit einem biologisch abbaubaren, flammhemmenden Mittel eingesprüht. Auch alle anderen Bäume für die Innenräume behandelt er entsprechend. Danach dürfen die Tannen nicht mehr nass werden, denn das Mittel ist wasserlöslich.

Und los

Das Verteilen der meisten Bäume über­nehmen die Kollegen aus der Bauabteilung von YNCORIS. Sie bringen auch die Lichterketten an den Bäumen an den Toren an. In der Kfz-Werkstatt, der Feuerwehr, der Betriebsgastronomie und den anderen Betrieben stellen die Kollegen ihr Exemplar selbst auf. Nur die Tanne in der Hauptverwaltung wird von Hand durch den Messebauer Sven Sommer errichtet, weil hier keine Maschinen unterstützen können.

Weihnachtselfen

Damit der Baum in der Hauptverwaltung angemessen strahlt, schmückt ihn Anne Wolf-Schmitz aus dem Facility Management in ihrer Freizeit kurz vor dem ersten Advent – in diesem Jahr gemeinsam mit Sommer. Über mehrere Jahre hatte sie Küpper gefragt, ob sie das übernehmen dürfe, bis er letztes Jahr schließlich einwilligte. „Für mich ist das unfassbar schön, ein wahr gewordener Traum. Ich liebe die Weihnachtszeit mit ihren Lichtern, das Gemütliche, die Heimlichkeiten in der Luft.“

Fertig geschmückt

Seitdem ist die Optik moderner. Das klassische Rot und Gold ist nun Blau und Weiß gewichen. In diesem Jahr gibt es zudem neue, einheitliche Lichterketten. Bevor sie an den Baum durften, musste erst die Prüftechnik ihr Okay geben. Insgesamt brennen dort nun 8.000 Lichter und glänzen rund 250 Kugeln. Etwa vier Stunden dauert das Schmücken. „Wir hängen immer wieder etwas um, bis alles harmonisch ist“, sagt Wolf-Schmitz.

ZURÜCK IN DIE NATUR
Die Pracht der Weihnachtsbäume schwindet langsam, aber sicher dahin. Nach dem 6. Januar schmückt Sommer den Weihnachtsbaum in der Hauptverwaltung wieder ab. Alle Beteiligten legen anschließend die Bäume vor die jeweiligen Gebäude, wo sie von Mermi und seinem Team Stück für Stück eingesammelt und an der Straße 11 im Werksteil Hürth zwischengelagert werden. Am Ende häckselt Mermi sie klein und verteilt sie dort als Humus in den Büschen.