Palettierung im Doppelpack
Die beiden Roboter arbeiten präzise wie ein Uhrwerk. Ein Sack nach dem anderen mit Kunststoffgranulat wird jeweils von einem der Greifarme gepackt, zurecht gedreht und auf die Palette gelegt. Es geht sehr zügig voran, immer in der gleichen Reihenfolge: 6 – 5 – 5 – 6. Lichtschranken steuern den Transport der Säcke zum Abnahmeplatz der Roboter.
Es handelt sich um die neueste und in die Zukunft gerichtete Investition der Karl Schmidt Spedition am Standort Hürth. Gemeinsam mit dem Kunden LyondellBasell, Produzent der Kunststoffgranulate, wurde hiermit ein wichtiger Grundstein für die weitere gemeinsame Zukunft am Standort gelegt. Es ist die erste Palettieranlage dieser Art in Deutschland. „Das wurde so noch nirgendwo aufgebaut“, erklärt Standortleiter Marco Bergbold. „Die Roboter nach Vorbild der Autoindustrie wurden in Japan gefertigt und von unserem Partner SSB Wägetechnik einsatzbereit in den Chemiepark Knapsack geliefert und montiert. Darüber hinaus auch alle noch dazu erforderlichen Bauteile der Palettieranlage.“
ANLAGE SPART ZEIT UND KOSTEN
Schmidt und LyondellBasell haben in die Anlage rund eine Million Euro investiert. Das rechnet sich, denn es werden damit Umschlagszeiten und Kosten eingespart. „Einzeln kann jeder Roboter knapp 1.000 Sack pro Stunde bewegen, zusammen sind es etwa 1.700 bis 1.900 Säcke, je nach Produkttyp“, weiß Bergbold. „Das Anlagenlimit liegt bei 2.000 Sack/h. Die üblichen Produktionszeiten sind montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags bei Bedarf unseres Kunden.“ Somit komme man in der „normalen“ Arbeitswoche theoretisch auf rund 135.000 Sack. Dabei nicht eingerechnet sind allerdings die erforderlichen Reinigungen sowie Folien-/Bunkerwechsel.
Im Gegensatz zum alten Palettierer ist die neue Anlage nahezu wartungsfrei. Das vorherige Gerät stammte aus dem Jahr 1991 und war aufgrund des Alters inzwischen auch sehr reparaturintensiv. „Jetzt geht es deutlich schneller und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sack kaputt geht, ist geringer“, erläutert der Standortleiter. „Im Vergleich zur alten Anlage haben wir auch sicherheitstechnisch einen Riesensprung gemacht. Die Erneuerung dieser Komponenten dient nicht nur der Erhöhung der Kapazität. Diese Investition in innovative Technik dient der Standortsicherung und dem weiteren Ausbau der Partnerschaft von LyondellBasell und der Karl Schmidt Spedition.“