Tausend Hände

Zugegeben, tausend ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber um aus einer großen Wiese den Werksteil Hürth-Süd zu machen, sind jede Menge Hände und viele clevere Köpfe nötig. Denn das Projekt ist komplex, sehr komplex.
Wer später einmal in Richtung Hürth-Süd fährt, wird zunächst Straßen sehen, einen LKW-Parkplatz, das Torhaus und einen Zaun. Das ist der Bereich, den YNCORIS erschließt. Kann das denn wirklich so aufwändig sein? Es kann. Denn entscheidend ist, was dahinter oder darunter steckt. Ein einfaches Beispiel: das Torhaus. Damit dort später Mitarbeitende des Werkschutzes LKW-Fahrer in Empfang nehmen und Zugangsberechtigungen ausstellen können, müssen Strom und Wasser her, Kanalisation, ein IT-Netz, Brandmeldetechnik, Sanitäranlagen, Computer, Mobiliar und noch einiges mehr. Für den Bau und Betrieb sind gesetzliche Anforderungen einzuhalten und behördliche Genehmigungen nötig. Alles muss außerdem an den Werksteil Hürth und die bestehenden Systeme angebunden sein. Vieles ist voneinander abhängig.
PLANUNG IN REKORDZEIT
Vor rund einem Jahr startete das Projektteam mit seinen Aktivitäten. „Die sogenannte Basiserschließung von Hürth-Süd ist eine Erweiterung des Chemieparks um etwa 20 ha. Sie dient der Versorgung und dem Betrieb einer fortschrittlichen Sortier- und Recyclinganlage von LyondellBasell, um das Problem der Kunststoffabfälle zu lösen und die Kreislauffähigkeit von Kunststoffen zu erhöhen“, sagt Programmmanager Alexander Porzsolt. „Bei so etwas mitzuwirken, ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Aus diesem Grund ist jeder mit sehr viel Herzblut dabei.“
Nach einer ersten Vorplanung folgte die Entwurfsplanung. Das Projektteam startete zunächst mit „Überschriften“ und erarbeitete sich dann immer mehr Details. Zuerst ging es beispielsweise nur um Strom, Wasser und Abwasser, aber auch um Logistik und Werkschutz. Parallel dazu entwarf das Team die Gesamtinfrastruktur mit den Gebäuden, Straßen und weiteren Teilen. „Neben den Planungen in den Standortbetrieben unterstützt hier das Engineering mit seinen erfahrenen Spezialisten“, erklärt Engineering Manager Christoph Wilp. Das Team steht regelmäßig in Kontakt mit dem Kunden LyondellBasell. Denn auch wenn das Unternehmen die Infrastruktur auf dem Produktionsgelände selbst aufbaut, müssen alle nötigen Anschlüsse geplant und vorbereitet werden.
Ein Jahr ist daher ein sehr kurzer Zeitraum, um vom leeren Blatt zu einer belastbaren Grundlage zu kommen. „Wir sind immer auch abhängig von den behördlichen Genehmigungen – und die gibt es nicht von heute auf morgen“, so Projektleiter Georg Klinkhammer. Das Team musste daher entscheiden, welche Arbeiten sich ohne hohes Risiko vorab schon weiterverfolgen ließen. „Durch unsere Genehmigungsabteilung mit ihrem großen Verständnis für die Anforderungen und Abläufe bei den Behörden konnten wir hier viel Zeit sparen“, so Klinkhammer weiter.
EXPERTISE AUS DEM NACHBARBÜRO
Gerade solche Spezialist*innen machen den Unterschied. Denn ob zum Thema Brandmeldetechnik, IT-Infrastruktur, Schließsysteme oder Tore und Schranken – für die meisten Themen gibt es Expert*innen bei YNCORIS, die sich sowohl in Fachfragen als auch im Chemiepark auskennen und Kontakte zu den richtigen externen Partnern haben“, sagt Porzsolt. „Das ist ein großer Vorteil und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir sehr gut in der Zeit liegen.“
Insgesamt arbeiten an die 50 Personen bei YNCORIS an der Planung und Umsetzung. Sie haben gut vorgelegt. Die Baustelle in Hürth-Süd ist eingerichtet. Mitte März starten die Hoch- und Tiefbauer mit ihrer Arbeit. Es geht voran, wenn jede Menge Hände und viele clevere Köpfe gut zusammenarbeiten.