24. April 2025

Tausend Hände

Über die Komplexität des Projektes "Werksteil Hürth-Süd".

Zugegeben, tausend ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber um aus einer großen Wiese den Werksteil Hürth-Süd zu machen, sind jede Menge Hände und viele clevere Köpfe nötig. Denn das Projekt ist komplex, sehr komplex.

Wer später einmal in Richtung Hürth-Süd fährt, wird zunächst Straßen sehen, einen LKW-Parkplatz, das Torhaus und einen Zaun. Das ist der Bereich, den YNCORIS erschließt. Kann das denn wirklich so aufwändig sein? Es kann. Denn entscheidend ist, was dahinter oder darunter steckt. Ein einfaches Beispiel: das Torhaus. Damit dort später Mitarbeitende des Werkschutzes LKW-Fahrer in Empfang nehmen und Zugangsberechtigungen ausstellen können, müssen Strom und Wasser her, Kanalisation, ein IT-Netz, Brandmeldetechnik, Sanitäranlagen, Computer, Mobiliar und noch einiges mehr. Für den Bau und Betrieb sind gesetzliche Anforderungen einzuhalten und behördliche Genehmigungen nötig. Alles muss außerdem an den Werksteil Hürth und die bestehenden Systeme angebunden sein. Vieles ist voneinander abhängig. 

PLANUNG IN REKORDZEIT 

Vor rund einem Jahr startete das Projektteam mit seinen Aktivitäten. „Die sogenannte Basiserschließung von Hürth-Süd ist eine Erweiterung des Chemieparks um etwa 20 ha. Sie dient der Versorgung und dem Betrieb einer fortschrittlichen Sortier- und Recyclinganlage von LyondellBasell, um das Problem der Kunststoffabfälle zu lösen und die Kreislauffähigkeit von Kunststoffen zu erhöhen“, sagt Programmmanager Alexander Porzsolt. „Bei so etwas mitzuwirken, ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Aus diesem Grund ist jeder mit sehr viel Herzblut dabei.“

Ganz schön viele, aber noch längst nicht alle: das Projektteam für Hürth-Süd.

Alexander Porzsolt, Christoph Wilp und Georg Klinkhammer (v.l.n.r.) im Interview.

Nach einer ersten Vorplanung folgte die Entwurfsplanung. Das Projektteam startete zunächst mit „Überschriften“ und erarbeitete sich dann immer mehr Details. Zuerst ging es beispielsweise nur um Strom, Wasser und Abwasser, aber auch um Logistik und Werkschutz. Parallel dazu entwarf das Team die Gesamtinfrastruktur mit den Gebäuden, Straßen und weiteren Teilen. „Neben den Planungen in den Standortbetrieben unterstützt hier das Engineering mit seinen erfahrenen Spezialisten“, erklärt Engineering Manager Christoph Wilp. Das Team steht regelmäßig in Kontakt mit dem Kunden LyondellBasell. Denn auch wenn das Unternehmen die Infrastruktur auf dem Produktionsgelände selbst aufbaut, müssen alle nötigen Anschlüsse geplant und vorbereitet werden. 

Ein Jahr ist daher ein sehr kurzer Zeitraum, um vom leeren Blatt zu einer belastbaren Grundlage zu kommen. „Wir sind immer auch abhängig von den behördlichen Genehmigungen – und die gibt es nicht von heute auf morgen“, so Projektleiter Georg Klinkhammer. Das Team musste daher entscheiden, welche Arbeiten sich ohne hohes Risiko vorab schon weiterverfolgen ließen. „Durch unsere Genehmigungsabteilung mit ihrem großen Verständnis für die Anforderungen und Abläufe bei den Behörden konnten wir hier viel Zeit sparen“, so Klinkhammer weiter.

EXPERTISE AUS DEM NACHBARBÜRO 

Gerade solche Spezialist*innen machen den Unterschied. Denn ob zum Thema Brandmeldetechnik, IT-Infrastruktur, Schließsysteme oder Tore und Schranken – für die meisten Themen gibt es Expert*innen bei YNCORIS, die sich sowohl in Fachfragen als auch im Chemiepark auskennen und Kontakte zu den richtigen externen Partnern haben“, sagt Porzsolt. „Das ist ein großer Vorteil und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir sehr gut in der Zeit liegen.“ 

Insgesamt arbeiten an die 50 Personen bei YNCORIS an der Planung und Umsetzung. Sie haben gut vorgelegt. Die Baustelle in Hürth-Süd ist eingerichtet. Mitte März starten die Hoch- und Tiefbauer mit ihrer Arbeit. Es geht voran, wenn jede Menge Hände und viele clevere Köpfe gut zusammenarbeiten.

Wer macht was?

Bauherr 

Der Bauherr ist der wirtschaftlich und rechtlich verantwortliche Auftraggeber eines Bauprojekts. Für Hürth-Süd sind es unterschiedliche Bereiche des Standortbetriebs, die in die Erweiterung der Infrastruktur investieren. So errichtet der Bereich Energietechnik ein Schalthaus mit Hauptkabeltrasse sowie eine Trinkwasserversorgung und der Bereich Facility Management neue Kanalnetze, Gebäude und Verkehrswege. 

Programmmanager 

Das Projekt ist so umfassend, dass YNCORIS einen Programmmanager eingesetzt hat. Er bildet die Schnittstelle zur Projektleitung, der Geschäftsleitung von YNCORIS sowie zu den internen und externen Kunden. Programmmanager ist Alexander Porzsolt. 

Projektleiter 

Der Projektleiter steuert das gesamte Projekt und sorgt dafür, dass beispielsweise Termine und Budgets eingehalten werden. Er steht im engen Austausch mit den verschiedenen Fachprojektleitern. Sie betreuen einzelne Fachgebiete gemeinsam mit den Experten aus den Teams. Projektleiter ist Georg Klinkhammer. 

Engineering Manager 

Für den Ausbau von Hürth-Süd sind umfangreiche Entwicklungsplanungen nötig. Der Engineering Manager behält den Überblick über diese Planungen – sowohl im Hinblick auf die Technik, als auch auf das Budget. Engineering Manager ist Christoph Wilp. 

Kunde 

Beim Aufbau von Hürth-Süd gibt es einen externen Kunden: LyondellBasell. Hinzu kommen weitere interne Kunden. Das sind Fachbereiche von YNCORIS, die später auf dem Gelände Leistungen erbringen werden. Dazu zählen der Werkschutz, die Werkfeuerwehr und die Logistik.